Toyota BZ4X Europa-Premiere (2022): Als Serienmodell mit super-haltbarer Batterie (2024)

In Kooperation mit Subaru, wo das entsprechende Modell als Solterra kommen wird, hat Toyota die neue e-TNGA-Plattform für Elektroautos aufgebaut: Eine modulare Elektro-Architektur, die Front- und Allradantrieb ermöglicht. Entsprechend sind E-Motoren an beiden Achsen oder nur der vorderen verbaut. Der bZ4X Concept, der im Frühjahr 2021 bei der Automesse in Shanghai als Konzeptstudie debütierte, ist der erste Toyota, der die neue Plattform nutzt. Nun haben die Japaner die optisch sehr ähnlichen Serienversionen präsentiert: den BZ4 mit Frontantrieb und den Allradler BZ4X.

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Toyotas erstes eigenständiges batterieelektrisches Fahrzeug soll zur Jahresmitte 2022 in Serie gehen und sofort weltweit auf den Markt kommen. Der 4,69 Meter lange, 1,86 Meter breite und 1,65 Meter hohe SUV (Radstand: 2,85 Meter) ist so etwas wie ein Elektro-RAV4; die Ähnlichkeiten zwischen den betont kantigen SUV-Modellen kommen also nicht von ungefähr. Zum Beispiel an der Front: Der BZ4X verzichtet zwar auf den Riesengrill, der den RAV4 auszeichnet. Aber durch die nach unten eingezogene Frontpartie ergibt sich ein Schattenspiel, das den Bereich rund um das Kennzeichen optisch wie einen Kühlergrill aussehen lässt. Die Scheinwerfer des Elektro-SUV sind noch schmaler gestaltet als jene des konventionell angetriebenen Bruders.

Optische Parallelen zum RAV4

Auch in der Seitenansicht zeigen sich etliche Parallelen; hier gibt es viele lichtbrechende Kanten und Sicken. Rund um die leicht ausgestellten eckigen Radhäuser, in denen bis zu 20 Zoll große Felgen rotieren, befinden sich farblich abgesetzte Schutzelemente. Die Ladeklappe sitzt zwischen dem vorderen Radkasten und der Fahrertür. Die Dachlinie läuft in einen verlängernden Dachspoiler aus, der sich in der Mitte verjüngt und über einer schräg angestellten Heckscheibe thront, die nicht so steil abfällt wie beim RAV4. Die Heckleuchten präsentieren beim BZ4 und BZ4X eine Dreiecksform sind sind per Lichtleiste miteinander verbunden. In der Heckschürze findet sich ein groß dimensionierter Kunststoff-Einsatz.

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Die dreieckigen Heckleuchten sind durch eine Lichtleiste miteinander verbunden.

Sogar das eigenwillig geformte Lenkrad des BZ4X Concept hat es in die Serie geschafft; allerdings nur bei jenen Varianten, die ein "Steer-by-Wire"-System (siehe unten) nutzen. Ansonsten verfügt der Elektro-SUV über ein klassisch rundes Volant. Auch sonst kommt das Interieur der Konzeptstudie dem des käuflich erhältlichen Toyotas schon sehr nahe. Das Lenkrad sitzt sehr tief im Instrumententräger; der Sieben-Zoll-Monitor für die digitalen Instrumente siedelt sich darüber an. Mittig im Armaturenbrett befindet sich ein horizontal ausgerichteter Touchscreen; die Bedieneinheit der Wärmepumpen-Klimaanlage ist davon getrennt positioniert.

Immer online im Toyota BZ4

Auf der hoch aufragenden Mittelkonsole befinden sich ein Drehrad, mit der das Getriebe kommandiert wird, um das herum sich einige Tasten für Fahrassistenzsysteme und Ähnliches gruppieren. Bei der Materialauswahl haben sich die Japaner für nachhaltig erzeugte Oberflächen für das gepolsterte Armaturenbrett und die fünf Sitze entschieden. Ein optionales Panorama-Glasdach verbessert das Raumgefühl zusätzlich. Der Kofferraumboden lässt sich in der Höhe verstellen; bei fünfsitziger Innenraum-Konfiguration fasst das Gepäckabteil bis zu 452 Liter.

Navigations-Informationen und Ähnliches ziehen sich der Toyota BZ4 und dessen X-Version aus der Cloud. Software-Updates gibt es drahtlos over-the-air, und per Sprachbefehl lassen sich auch Scheibenwischer und Klimaanlage bedienen. Als Autoschlüssel dient das Smartphone des Nutzers oder der Nutzerin. Das Sicherheits-System "Toyota Safety Sense" kommt beim BZ4 und BZ4X in seiner modernsten Ausprägung zum Einsatz und kombiniert Kameratechnik mit Millimeterwellen-Radar.

Optional mit "Steer-by-Wire"

Gelenkt wird optional per "Steer-by-Wire": Statt über eine physische Verbindung bewegt der Toyota BZ4X die Vorderräder also per Elektronik-Impuls. Das ermöglicht es den Ingenieuren, den Lenkrad-Einschlag von Anschlag zu Anschlag auf 150 Grad zu begrenzen (umgreifen soll so unnötig sein) und den Wendekreis zu minimieren. Die Steuerung des vom X-Mode-System überwachten Allradantriebs im BZ4X haben die Spezialisten von Subaru entwickelt: Die beiden Motoren agieren unabhängig voneinander und geben ihre Power genau an jene Räder ab, die sie optimal auf den Untergrund übertragen können.

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Verfügt der BZ4X über die "Steer-by-Wire"-Lenkung, erhält er dieses eigenwillig geformte Volant.

Toyota bietet seinen neuen Elektro-SUV mit zwei Antriebsvarianten an. Beim BZ4 treibt ein Elektromotor die Vorderräder an. Der BZ4X verfügt über einen zweiten Motor an der Hinterachse, der auf die dortigen Räder wirkt. Leistungsseitig liegen beide Modelle jedoch nicht weit auseinander: Der BZ4 leistet 150 kW / 204 PS, während die beiden E-Maschinen des BZ4X jeweils 80 kW leisten und somit addiert auf 160 kW / 218 PS kommen.

In Europa wird Toyota diese Unterscheidung in der Nomenklatur nicht vornehmen; hier gehen sowohl der Fronttriebler als auch der Allradler mit der Typbezeichnung BZ4X in den Verkauf. Der leer 1.920 Kilogramm schwere Fronttriebler beschleunigt in 8,4 Sekunden von Null auf Hundert. Der 85 Kilogramm schwerere Allradler ist bei dieser Übung sieben Zehntelsekunden schneller. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei beiden Varianten auf 160 km/h begrenzt.

Bis zu 450 Kilometer Reichweite

Den Antriebsstrang aus Motoren, Steuereinheit und Batterie-Management-System will Toyota auf Effizienz getrimmt haben – 30 Prozent weniger Verbrauch sollen entsprechend kleinere Batterien erforderlich machen. Die e-TNGA-Plattform bietet im BZ4 und BZ4X einer flach im Unterboden positionierten Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 71,4 Kilowattstunden ein Zuhause. Die maximale Reichweite soll nach WLTP (noch nicht homologiert) bis zu 450 Kilometer betragen, wovon nach einer Laufleistung von 240.000 Kilometern noch rund 400 Kilometer erreichbar sein sollen.

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Als BZ4X verfügt der Elektro-Toyota über zwei Motoren; der Akku sitzt flach im Unterboden.

Per Gleichstrom-Schnellladung kann der Elektro-SUV über einen CCS2-Stecker mit bis zu 150 kW geladen werden, wodurch der Akku innerhalb von 30 Minuten wieder zu 80 Prozent gefüllt sein soll. Grundsätzlich können BZ4 und BZ4X auch Strom abgeben. Beispielsweise bei Stromausfall lässt sich damit ein Haus vorübergehend mit Energie versorgen. Allerdings bietet Toyota diese Funktion vorerst nur in Japan an. Auf Wunsch verfügt der Toyota über ein integriertes Solar-Ladesystem, das pro Jahr bis zu 1.800 Zusatz-Kilometer ermöglichen soll.

Besonders langlebige Batterie

Die Werte zeigen schon: Bei der Batterie legen die Japaner großen Wert auf Langlebigkeit, obwohl sie die Kosten perspektivisch um 30 Prozent reduzieren wollen. Für die meisten E-Autos, die aktuell am Markt sind, gilt eine Acht-Jahre-Garantie. Die beinhaltet meist, dass der Akku nach acht Jahren noch mindestens 70 Prozent seiner Ausgangsleistung aufweist. Wenn nicht, können Kundinnen und Kunden eine Erhöhung der Restkapazität verlangen. Bei Toyota will man da noch eine Schippe drauflegen. Die Japaner versprechen künftigen Käufern des BZ4X sogar 90 Prozent Restspeicher-Kapazität nach zehn Jahren. Die Entwicklung basiere auf den Erfahrungen, die Toyota beim Bau seiner Hybrid-Modelle gesammelt habe, erklärte Technik-Chef Masahiko Maeda dazu im Rahmen einer Präsentation. "Darüber hinaus haben wir uns für den Toyota BZ4 ein Ziel von 90 Prozent Ausdauerleistung gesetzt. Wir schließen derzeit unsere Entwicklungs-Bemühungen ab, um dieses Ziel zu erreichen", so Maeda.

Die Zehnjahres-Garantie wird auch in Kilometern beziffert: Nach 240.000 Kilometern Laufleistung und entsprechend zahlreichen Ladezyklen soll die nutzbare Kapazität noch bei besagten 90 Prozent des fabrikneuen Akkus liegen. Damit ist allerdings noch nicht das Ende erreicht: Toyota garantiert, dass die Batterie auch nach einer Million gefahrenen Kilometern (bzw. zehn Jahren) mindestens 70 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität aufweist. Voraussetzung für diese Garantie ist allerdings die regelmäßige Wartung beim Vertragshändler.

Neues Sicherheitssystem T-Mate

Mit dem BZ4X führt Toyota auch das neue T-Mate-Sicherheitssystem ein, das an die Stelle des bisherigen Safety Sense tritt. Unter dem Oberbegriff sind etliche neue oder weiterentwickelte Sicherheits-Assistenz-Systeme gebündelt. So entdeckt das Per-Collision-System entgegenkommende Fahrzeuge und kann in Gefahrensituationen das Fahrzeug abbremsen; der Kreuzungsassitent erkennt nun herannahenden Verkehr über zwei statt zuvor nur eine Spur. Der neue Ausstiegsassistent verhindert Kollisionen mit sich von hinten nähernden Verkehrsteilnehmern durch plötzlich öffnende Fahrzeugtüren.

Neu ist außerdem der Advanced Park Assistent, über den der Toyota BZ4X automatisch einparken kann. Das wird auch von außen über eine Fernsteuer-Funktion möglich sein.

Abschied vom klassischen Autokauf

Toyota möchte mit dem neuen BZ4X in Europa ein neues Vertriebskonzept einführen. Statt des klassischen Neuwagenkaufs sollen Kunden ein Rundumpaket auf Zeit buchen: Ein All-Inclusive-Leasing soll neben dem eigentlichen Fahrzeug auch dessen komplette Wartung, die Bereitstellung einer Wallbox für den Standplatz sowie den Zugriff auf eine europaweite Lade-Infrastruktur bieten. Auch Versicherung und Zubehör sollen über das Leasing-Paket abgerechnet werden. Genaue Preise hat Toyota jedoch noch nicht genannt. Nichtsdestotrotz nennen die Japaner mit 47.490 Euro einen Grundpreis, der sich nur auf das Auto bezieht. Kostenfrei reservieren lässt sich der BZ4X ab sofort. Richtig bestellt werden kann dann ab April. Dann sollen Kunden auch über die Leasingrate inklusive Wartung informiert werden.

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